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Ehrenamtliches Engagement: Tragende Säule für den Landkreis
Ehrenamtliches Engagement: Tragende Säule für den Landkreis
Landkreis stellt als Beispiel des Ehrenamts die neue Selbsthilfekontaktstelle und die Flüchtlingsarbeit vor / Christa Jooß und Gudrun Wilhelm erhalten Bundesverdienstkreuz
Seit 1986 wird auf Beschluss der Vereinten Nationen jedes Jahr am 5. Dezember der Internationale Tag des Ehrenamtes begangen. Ziel ist es, das ehrenamtliche Engagement in den Fokus zu stellen, anzuerkennen und zu fördern. Laut Daten des Statistischen Landesamtes sind in Baden-Württemberg rund 49 Prozent aller Personen ab zehn Jahren ehrenamtlich oder freiwillig engagiert, womit die Baden-Württemberger sogar deutlich über dem Bundesschnitt von 40 Prozent liegen. Umgerechnet auf den Rems-Murr-Kreis bedeutet das, dass rund 190.000 Menschen im Kreis ehrenamtlich aktiv sind. „Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, sind bereit, Verantwortung für ihre Mitmenschen zu übernehmen. Für mich ist das Ehrenamt, egal ob bei der Feuerwehr, im Musikverein, beim Sport oder aktuell in der Flüchtlingsarbeit, eine tragende Säule für unseren Landkreis. Dafür gebührt Ihnen unser aller Dank“, betont Landrat Sigel. Dass der Rems-Murr-Kreis auf das ehrenamtliche Engagement im Landkreis stolz sein kann, zeigen auch die kürzlich verliehenen Bundesverdienstkreuze.
Die Kommunalpolitikerin Christa Jooß aus Berglen erhält am Montag, 5. Dezember, im Schloss Bellevue in Berlin von Bundespräsident Joachim Gauk das edle Metall. Kreisrätin Gudrun Wilhelm aus Kirchberg wurde bereits am vergangenen Samstag von Ministerpräsident Winfried Kretschmann für ihr Engagement geehrt und erhielt ebenfalls das Bundesverdienstkreuz. „Für mich sind Frau Jooß und Frau Wilhelm leuchtende Beispiele für ein vielfältiges und unermüdliches ehrenamtliches Engagement“, beglückwünscht auch Landrat Dr. Sigel die beiden Frauen zu dieser besonderen Auszeichnung.
Im Rems-Murr-Kreis stehen zurzeit zwei Bereiche des ehrenamtlichen Engagements im Fokus: Die Arbeit in der Flüchtlingshilfe und die vor knapp einem Jahr neu geschaffene Selbsthilfekontaktstelle.
„In Zeiten, in denen in kurzer Zeit viele Flüchtlinge zu uns kommen, war und ist ehrenamtliches Engagement gefragt und unersetzlich“, betont der Rems-Murr-Landrat. An den vielen Standorten im Landkreis sind neben den hauptamtlichen Mitarbeitern auch die Ehrenamtlichen eine unverzichtbare Hilfe. Zurzeit sind im Rems-Murr-Kreis rund 1500 Ehrenamtliche in über 30 Arbeitskreisen, Netzwerken oder Vereinen aktiv, um die Menschen, die zu uns kommen, zu unterstützen.
Während die Flüchtlingsarbeit im vergangenen Jahr im besonderen Fokus stand, möchte die Kreisverwaltung anlässlich des Internationalen Tag des Ehrenamts die Gelegenheit nutzen und auch eine andere, besondere Form des ehrenamtlichen Engagements vorstellen. In den rund 100 Selbsthilfegruppen im Rems-Murr-Kreis engagieren sich Menschen für andere Betroffene oder deren Angehörige und beraten aus ihrer Expertise als Betroffene. Die Selbsthilfekontaktstelle des Landkreises hatte im November zu einem Austauschtreffen, dem SelbsthilfeFORUM, alle Mitglieder der ehrenamtlich geleiteten Selbsthilfegruppen eingeladen. Waren bislang meist nur Selbsthilfegruppen vernetzt, die sich mit gleichen Themen beschäftigen, bot sich hier die Möglichkeit, themenübergreifend über die Selbsthilfegruppenarbeit zu reden. Auch Landrat Dr. Sigel betonte in seiner Begrüßungsrede, wie wichtig die Arbeit der Selbsthilfegruppen als Ergänzung zur professionellen Betreuung ist. In vielen Gesprächen und dem nachmittags stattfindenden Worldcafé wurde deutlich, dass die Gruppen trotz der sehr unterschiedlichen Thematik meist mit denselben Problemen zu kämpfen haben: eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit auf die Beine zu stellen, die Nachfolge in der Gruppenverantwortung gelingen zu lassen und das Interesse für Selbsthilfe vor allem bei jungen Menschen zu wecken. Nach einem erfolgreichen Tag mit guten Gesprächen und einem regen Austausch waren sich die Beteiligten einig: Das müssen wir in Zukunft öfter machen.
Beide Bereiche stehen exemplarisch für alle Settings, in denen sich Menschen ehrenamtlich engagieren und dadurch zu einer wertvollen und nicht wegzudenkenden Stütze unseres Gemeinwesens im Landkreis werden.
(saw/5.12.16)